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Zunahme psychischer Erkrankungen durch Covid-19

Dr. med. habil. Dr. rer. nat. Karl J. Probst • 20. März 2021

Soziale Isolation macht krank!

Allmählich sollte jedem Menschen zunehmend klar sein, dass die Schäden und Folgeschäden durch den wiederholt erzwungenen und derzeit immer länger währenden Lockdown – ohne wirkliche Aussicht auf volle Wiedereinsetzung der Grundrechte - in keinem Verhältnis zu den durch „Covid-19“ verursachten Erkrankungen stehen. Dies gilt um so mehr, nachdem man nach wie vor nicht einmal erfährt, ob die fast immer schwer vorerkrankten und dazu meist auch sehr betagten Menschen an oder mit Covid-19 verstorben sind.

Zu den Folgeschäden des Lockdowns, des Mangels an sozialen Kontakten und der Isolation unzähliger Menschen, gehören die psychischen Folgeschäden, die oft auch körperliche Beschwerden nach sich ziehen.

USA 2020 - Zunahme psychologischer Behandlungen um 15 %

Im Januar 2021 wurde bei StudyFinds.org eine Studie veröffentlicht, bei der 2.000 US-Amerikaner zu ihrem psychischen Zustand befragt wurden (1). Aus früheren Studien ist bekannt, dass 31 % der Amerikaner in psychologischer Behandlung stehen. Bedingt durch die Covid-19-Maßnahmen kamen im Jahre 2020 weitere 15 % der bis dahin noch nicht psychisch behandelten dazu, das heißt, dass inzwischen fast die Hälfte (46 %) der Amerikaner psychischer Betreuung bedürfen! Das bedeutet vor allem die Einnahme von Psychopharmaka, sowie psychotherapeutische und nervenärztliche Behandlung. Vermutlich dürften es auch in Deutschland und Europa ähnliche Ergebnisse geben.

Die Studie fand ferner heraus, dass 47 % der Amerikaner den Gang zum Psychotherapeuten als Zeichen von Schwäche interpretieren. 27 % aller Befragten hatten noch nie psychische Behandlungen in Anspruch genommen. 10 % aus dieser Gruppe geben an, dass ihre psychischen Schwierigkeiten nicht so schwer seien, dass sie fachkundige Hilfe in Anspruch nehmen müssten. 32 % aus dieser Gruppe geben an, dass sie ihre Probleme selber lösen könnten.

45 % der Befragten geben an, wegen der Covid-19-Pandemie psychische Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen.

Nur 15 % der befragten Amerikaner sind der Meinung, dass die Pandemie ihre psychische Gesundheit nicht beeinträchtigt habe!

62 % der Befragten geben an, dass kaltes Winterwetter ihre seelische Befindlichkeit zusätzlich belaste. 62 % der Befragten klagen über eine Verschlimmerung ihrer Depressionen während der Wintermonate.

35 % der Männer, 53 % der Bevölkerung aus dem Mittleren Westen und 74 % der geburtenstarken Jahrgänge, das ist die Altersgruppe über 65 Jahre, meiden psychologische und psychiatrische Behandlungen, auch wenn nur 10 % der geburtenstarken Jahrgänge psychiatrische Behandlungen als Schwäche ansehen.

88 % der Studienteilnehmer zeigten wenigstens ein behandlungswürdiges Symptom: Dazu gehörten mit
  • 52 % Interesselosigkeit und Freudlosigkeit
  • 52 % Einschlaf- und Durchschlafstörungen
  • 51 % Depression und Hoffnungslosigkeit
(1) https://www.studyfinds.org/2020-so-bad-americans-entered-therapy-first-time/

Es liegt auf der Hand, dass die Stuation in anderen Ländern, insbesondere in den Industrienationen nicht viel besser aussieht. Doch damit nicht genug: Nicht übersehen werden darf auch, dass psychische Probleme oft körperliche Symptome nach sich ziehen können, die ihrerseits ebenfalls behandlungsbedürftig sind. Zu den körperlichen Symptomen von Depressionen oder depressiven Verstimmungen gehören häufig:
  • Verspannungen
  • Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Schlafstörungen
  • Kreislaufprobleme
  • Herzrasen
  • Schwindel
  • Tinnitus
  • Verdauungsbeschwerden
  • Bauchschmerzen
  • Angststörungen
  • Schwitzen
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
Erhöht wird hierdurch nicht nur die Suizidgefahr, sondern auch das Suchtpotential, so dass viele Menschen nicht nur zu mehr Alkohol, sondern vor allem auch zu den abhängig machenden Psychopharmaka greifen.

Verschlimmert wird das ganze durch die permanent geschürte Angst vor Corona, so dass auch untereinander ein Misstrauen bis hin zu Todesängsten beim Zusammentreffen mit anderen Menschen entstehen, z.B. wenn diese keinen sogenannten Mund-Nasen-Schutz (MNS) tragen.

Auch kleine Kinder wachsen mit Ängsten vor Corona auf und können sich jetzt schon teilweise gar nicht mehr vorstellen, dass es das Normael ist, ohne MNS in die Schule zu gehen anstatt mit einer solchen Maske.

Tatsache ist jedenfalls, dass bereits jetzt die Schäden wegen der fortdauernden Corona-Maßnahmen, bei vielen - gerade auch jüngeren Menschen - auch verbunden mit der Angst, dass es nie wieder so wird wie früher, immens sind.

Abgesehen davon wird auch weniger Sport getrieben, weil Fitness-Studios, Schwimmbäder und andere Freizeiteinrichtungen seit rund einem Jahr praktisch geschlossen sind. Das ist der Gesundheit ebenfalls nicht zuträglich.

Dennoch werden die Folgeschäden der Corona-Maßnahmen von der Politik völlig ausgeblendet, als gäbe es überhaupt nur noch eine einzige und dazu extrem bedrohliche Seuche in dieser Welt, nämlich Corona.
Aus medizinischer Sicht ist eine solche einseitige Haltung der Politik jedoch unverantwortlich.


Bildnachweis: Titelbild Pixabay


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